Corona begleitet uns nun schon eine ganze Weile und vieles im Leben hat sich verändert. Homeoffice statt Büroarbeit und Videokonferenzen statt Meetingräumen verlangen vor allem modernen Wohnkonzepten einiges ab. Viele Menschen verbringen deutlich mehr Zeit in den eigenen vier Wänden. Die Arbeit mit dem Laptop am Küchentisch zu erledigen ist keine Dauerlösung. Und nicht jeder hat genügend Wohnraum zur Verfügung, sich einen Heimarbeitsplatz einzurichten. Zudem sind ergonomische Bedingungen erforderlich, um keine gesundheitlichen Nachteile zu entwickeln. Aber nicht nur die Arbeitswelt ist betroffen. Auch unser Privatleben wird zunehmend in die eigene Wohnung verlagert. Das eigene Zuhause bekommt einen neuen, hohen Stellenwert. Die neue Normalität ist bereits eingekehrt – impacts of corona virus on interior design.
Zukunft Wohnen
Wie verändert Corona unser zukünftiges Wohnen? Insgesamt lässt sich feststellen, dass seit erstmaligem Auftritt von Corona viele Menschen bereits deutlich mehr Zeit als üblich im eigenen Heim verbringen. Im Zusammenhang mit der Pandemiebedingten, deutlich erhöhten Aufenthaltsdauer in der eigenen Wohnung hat auch das sogenannte Cocooning verstärkt an Bedeutung gewonnen. Der Begriff Cocooning beschreibt die neue Art zu leben. Wem die Welt draußen zu komplex, stressig und kompliziert geworden ist, der zieht sich in seinen eigenen Lebenskreis zurück wie in einen Kokon. Er wird besonders von Trendforschern als eine Tendenz bezeichnet, sich vermehrt aus der zivilen Gesellschaft und aus dem Öffentlichem Raum in das häusliche Umfeld zurückzuziehen. Das Wort wird häufig mit dem Wohnstil in Verbindung gebracht. Dabei geht es dabei aber um etwas ganz anderes. Das Ziel beim Cocooning ist es, ein gemütliches Umfeld zu kreieren, in dem man Entspannung, Ruhe und Geborgenheit findet. Denn wenn Besuchsverbote, Abstandsregeln und Hygieneauflagen vorherrschen, ist das permanente Aufhalten im Inneren nicht zumutbar. Frische Luft und Sonne tut gut und sollte niemandem vorenthalten werden. Wer einen Garten hat, kann sich glücklich schätzen. Lediglich ein Balkon kann Abhilfe schaffen, wenn dieser auch nicht bei jedem groß ausfällt. Was schon den nächsten Trend abzeichnet: Eine Konsumgesellschaft, die keine Läden betreten darf, nicht in den Urlaub fliegen kann und nicht über Märkte bummeln darf, sucht sich Alternativen. Deutliche Trends zeichnen sich in puncto Onlinehandel, insbesondere Einrichtung und Dekoration ab. Wer das ersparte nicht in den Urlaub investiert hat, kann immerhin davon profitieren, sich ein schönes Zuhause zu zaubern. Onlineshops der Interior Branche, berichten über ein rasantes Umsatzplus seit Beginn des Lockdowns. Menschen legen immer mehr wert auf die Ausstattung und eine hochwertige Gestaltung ihres Wohnraumes. Die Ansprüche wachsen. So werden Flexibilität, Qualität und Gemütlichkeit immer mehr wertgeschätzt. Aber nicht nur die Einrichtung, auch die Immobilie selbst gewinnt mehr an Bedeutung. Neubauten unterliegen ohnehin bereits komplizierte Normen, vielen Gesetzen und vielen Vorgaben. Der Trend in Richtung Multifunktionsraum ist deutlich zu erkennen. Das Wohnzimmer muss gleichzeitig zum Arbeiten umfunktioniert werden können. Ebenso werden Dachböden und Kellerräume als Arbeitsplatz genutzt. Kleine Räume sind nicht zielführend. Es Bedarf großen Räumen und genügend Raumabstand, der komplex genutzt und umfunktioniert werden kann. Schlecht ausgestattete Wohnungen mit wenig Platz gehören der Vergangenheit an. Die Qualitätsanforderungen steigen. Ästhetische und funktionelle Standards müssen erfüllt werden. Trotz allem muss das Gleichgewicht zwischen Arbeit, Rückzugsort und Freizeit deutlich balanciert werden. Kalte Wintermonate und eisige Temperaturen feilen das Ganze ab. Die jährlich zu erwartenden Grippewellen kommen erschwerend hinzu.
Aber der Heimarbeitsplatz hat auch gute Seiten. Experten sehen eine Flucht aus den engen und überteuerten Städten raus auf das Land, welches mit viel Leerstand und geringen Mieten anlockt. Der Bedarf an Wohnungen und Häusern in den Städtischen gebieten wird abnehmen, es Bedarf weniger Bauvorhaben, denn sie werden sich auf ländliche und vorstädtische Regionen verlagern. Die Menschen sehnen sich nach ländlichen Gebieten und suchen zugleich mehr Gemeinschaft. Zusätzlich wird sich der Verkehr in den Ballungsräumen verringern. Das Jahrzehnt des Zuhauses ist eröffnet. impacts of corona virus on interior design